Tod im Paradies - Kampf um Wildtiere in den Niederlanden
Länge: 30 min / Erstausstrahlung: Arte re:, 2019

Ein niederländisches Naturschutz-Experiment eskaliert zu einem Kampf von Bürgern gegen die Verwaltung: Im Naturentwicklungsgebiet Oostvaardersplassen werden seit mehr als 20 Jahren Pflanzen und ausgesetzte Tiere sich selbst überlassen - mit der Folge, dass Jahr für Jahr Wildpferde, Rothirsche und Heckrinder verhungern, weil sie nicht genügend Nahrung finden. Im Winter 2018 starben 3.200 Tiere. Aktivisten fordern nun von der Forstverwaltung, dass die Mehrzahl der restlichen Tiere umgesiedelt wird, andernfalls drohen Massenproteste mit gewaltsamen Auseinandersetzungen.

„Die behaupten, das sei freie Natur, aber so ist es nicht. Es gibt einen Zaun um das Gebiet, die Tiere sind gefangen“, schimpft Aktivistin Yvonne Bierman. Im Winter füttern die Tierschützer illegal mit Heu und protestieren lautstark. Die Politik beschließt schließlich, dass der Bestand reduziert werden soll. Nur wie? „Wenn sie die Tiere töten, bricht hier die Hölle los“, sagt Yvonne Bierman. Die Reportage begleitet den Kampf um das Naturparadies in seine heiße Phase. Politiker bekommen Morddrohungen und von einem Gericht wird das Urteil erwartet, ob 1800 Tiere abgeschossen werden.