Ein Junge namens Nina
Länge: 30 Min. / Erstausstrahlung: ZDF, 37 Grad, 2005

Wenn Ninas Mutter alte Fotos ansieht, dann erzählt sie von den Zeiten als Nina noch Guido hieß und die Eltern langsam begriffen, dass mit ihrem Jungen irgendetwas nicht stimmte.

Guido spielte mit Puppen, zog sich Röckchen an, schminkte sich und wollte nur mit den Mädchen spielen. Heute ist die transsexuelle Nina aus dem niederländischen Arnheim 13 Jahre alt, überall beliebt und wer sie kennen lernt, käme nie auf die Idee, dass dieses hübsche Mädchen eigentlich ein Junge ist.

Ganz anders ist die Situation bei Lyle aus Füssen. Jeden Morgen verschnürt er seine Brüste unter einem engen Mieder, zieht die Baseballkappe dicht in die Stirn und hofft, dass er nicht wieder angepöbelt wird, wenn er sich vor die Tür traut. Er ist achtzehn Jahre alt, bis zu seinem sechzehnten Geburtstag hieß er noch Barbara, bis zur Kommunion hatte Barbara noch lange blonde Haare. Die abgeschnittenen Zöpfe hat Lyles Mutter damals in Zeitungspapier gewickelt und in einer Schublade versteckt. Von Zeit zu Zeit holt sie sie heraus und wird sentimental. "Dann denke ich an mein Mädchen," sagt sie. Auch Lyles Vater tut sich manchmal noch schwer damit, dass er keine Tochter mehr hat.